Wo soll es hingehen?

NEUES AUS DEM DAVE B.

Lasst Euch inspirieren und kommt vorbei!
Juli 2018

HINTER DEN KULISSEN: KARSTEN BERNING 

In der Bäckerei Bäckerei Johann Mayer in Berlin-Schöneberg machen Karsten Berning und sein Team die Nacht zum Tag – nur damit wir im Dave B. am Morgen duftende warme Brötchen, Brote und Kuchen in Empfang nehmen können. Wie genau der Tag unseres Lieblingsbäckers aussieht, haben wir für euch herausgefunden.

SO SIEHT MEIN TAG AUS:

"Bei mir klingelt der Wecker um 0:20 Uhr, um 1 Uhr stehe ich bereits in der Bäckerei, die übrigens 1912 von meinem Urgroßvater eröffnet wurde. Meine erste Amtshandlung: Ich koche Kaffee. Neben den zwei Auszubildenden und drei Bäckergesellen brauche auch ich einen kleinen Wachmacher. 

Dann widmen wir uns dem Brotteig, den wir am Vortag angesetzt haben. Unser Baguette-Teig ruht 18 Stunden, der Sauerteig sogar 20 Stunden. Wir arbeiten die Teige auf, formen Schrippen und Brote daraus und backen sie. Danach sind die Körnerbrötchen an der Reihe - jedes hat seinen eigenen Teig.

Kurz vor 5 Uhr stehen schon unsere Fahrer in der Tür und wollen die Backwaren an unsere Kunden und unsere anderen beiden Filialen ausliefern. Kaum sind sie weg, geht das Brotbacken in die zweite Runde - vor allem die Roggenbrote wandern jetzt in den Ofen. Auch unsere Knetmaschine ist wieder im Dauerbetrieb, wenn wir die Teige für den nächsten Tag mischen.

Vor meinem Wechsel von der Backstube ins Büro muss noch die Backstube gesäubert werden. Drei bis vier Mal im Jahr kommen Lebensmittelprüfer vom Amt oder unseren Kunden zur Überprüfung - da muss alles blitzeblank sein.

Nach 8 Stunden im Mehlgestöber dusche ich erst einmal und kümmere mich im Anschluss im Büro um Bestellungen, Sonderwünsche der Kunden und meine E-Mails. Zu Mittag esse ich mit meiner Frau, danach mache ich eine Siesta. Dieser zweigeteilte Schlaf ist für mich die ultimative Regeneration.

Wenn meine Kinder aus der Schule zurück sind, haben sie die offizielle Erlaubnis, mich wieder aus dem Bett zu werfen. Die nächsten Stunden gehören ihnen und der Familie, deshalb tun sie das gern.

Gegen 17 Uhr geht es noch einmal in die Bäckerei: der Backzettel muss geschrieben werden. Diese Aufgabe, bei der alle Bestellungen für den Folgetag für das Team zusammengefasst werden, teile ich mir mit meinem Vater Kurt – ebenfalls ein passionierter Bäckermeister, der inzwischen etwas kürzer tritt.

Bevor ich gegen 19 Uhr mit meiner Familie zusammen zu Abend esse, führt mein Weg noch einmal am Brotregal vorbei. Für mich ist das Beste am Bäckerberuf bis heute, am Abend das eigene Tagwerk in der Hand zu halten.“